Abteilung Biologische Sicherheit und Abteilung Sicherheit in der Nahrungskette
Zentrale Forschungsfragen und -themen
Seit 2017 führt das BfR auf Bundesforstflächen systematisch Studien zum Vorkommen zoonotischer Erreger in Wildtieren durch. Hierbei wird v.a. das Vorkommen zoonotischer Pathogene in Wildtieren, die als Wildbret verzehrt werden, untersucht. In Langzeitstudien sollen zudem Faktoren untersucht werden, die Einfluss auf Erregerprävalenzen haben können. Hierzu zählen insbesondere der Einfluss des Klimawandels auf Erregerprävalenzen, oder auch das Migrationsverhalten von Wirtstieren in bisher nicht oder seit langem nicht mehr besiedelten Ökosystemen. Gleichermaßen wird das Entstehen neuer oder das Besiedeln bereits bestehender ökologischer Nischen, die von bestimmten neuen (emerging) oder wiederauftretenden (re-emerging) Pathogenen besetzt werden, untersucht. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen zu den zoonotischen Eigenschaften dieser Pathogene und ihrem Gefährdungspotenzial für den Menschen. Momentan gibt es kaum belastbare Daten zu Erregervorkommen in Wildtierpopulationen in Deutschland. Im Projekt erfassen wir Daten zum Vorkommen zoonotischer Erreger in Wildtieren im Bundesland Brandenburg auch unter Berücksichtigung von klima- und wetterbedingten Einflüssen.
Lokale Forschungsvorhaben oder Projekte
Die erzielten Ergebnisse dienen der Verbesserung der Datendichte im Bereich des Vorkommens zoo-notischer Pathogene in Wildtieren (Klein- und Großsäuger). Bei den Wildtieren, die üblicherweise als Wildbret verzehrt werden, soll zusätzlich das hiervon ausgehende Risiko für die Verbraucherinnen und Verbraucher besser abgeschätzt werden können. Ferner trägt die Langzeitstudie dazu bei, das Erregerverhalten in Abhängigkeit klimatischer Bedingungen zu verstehen und die möglichen Auswirkungen für den Menschen besser abzuschätzen. Hierbei scheinen die Virulenzen einiger Erreger auch direkt von Umwelteinflüssen abzuhängen. In Zukunft sollen die Grenzflächen zwischen ländlichen und urbanen Räumen noch direkter untersucht werden, um sogenannte Spill-Over Mechanismen von Erregern darzustellen und um das Risiko für den Menschen, welches von derartigen Vorgängen ausgehen kann, besser einschätzen zu können. Eine Erweiterung des Erregerspektrums ist vorgesehen.
Kontakt
Verschiedene Ansprechpersonen, bfr@bfr.bund.de, 030 18412 89100
Weiterführende Links
Abteilung Biologische Sicherheit