Landwirtschaft und Ernährung
Programmbereich Individualisierte Tierhaltung
Zentrale Forschungsfragen und -themen
Die Forschung im Programmbereich Individualisierte Tierhaltung zielt darauf ab, aktuelle Herausforderungen in der Tierhaltung zu bewältigen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Entwicklung von Kreislaufsystemen, in denen Tiere eine zentrale Rolle als Recycler spielen. Durch die Nutzung von Nebenprodukten und ungenießbarer Biomasse kann z.B. durch den Einsatz von Flüssigmist die Abhängigkeit von Mineraldüngern verringert und gleichzeitig wertvolle Ökosystemleistungen wie z. B. Erhaltung von Grünland, Bewirtschaftung von Grenzertragsflächen, diversifizierte Anbausysteme und Agroforstwirtschaft gefördert werden. Diese Vorteile können nur genutzt werden, wenn wir die Tierhaltung zu einem integrierten Teil der zirkulären Bioökonomie machen. Unsere Ziele sind:
- Nachhaltige Tierhaltung, unterstützt durch intelligente und hochtechnologische Lösungen unter Einsatz digitaler Technologien
- Integration von Veränderungsprozessen (einschließlich Klima und Gesellschaft) in innovative und flexible Konzepte
- Schließung von Nährstoffkreisläufen in landwirtschaftlichen Systemen
- Entwicklung regionalspezifischer Konzepte, die die Anforderungen von Landwirt*innen, Verbraucher*innen und der Umwelt vereinen
Lokale Forschungsvorhaben oder Projekte
Für eine nachhaltige Gestaltung der Tierhaltung entwickeln wir im Rahmen des Leibniz InnoHof an der LVAT Gross-Kreutz, Brandenburg, im Projekt EmiMod präzise Modelle zur Erfassung und Bewertung von Emissionen in Tierställen. Diese Modelle ermöglichen eine gezielte Optimierung von Haltungsverfahren und tragen dazu bei, den Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Umweltschutz zu entschärfen. Ergänzend untersucht werden bauliche Maßnahmen zur Emissionsminderung.
Das Projekt LifeCarbonFarming zeigt, wie durch den Einsatz von Mischkulturen und Viehhaltung der CO2-Fußabdruck landwirtschaftlicher Betriebe deutlich reduziert werden kann. Ziel ist es, Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft zu erleichtern und die Landwirtschaft klimaresilient zu gestalten.
Mehrere Projekte am ATB und dem Leibniz Innovationshof für nachhaltige Bioökonomie (InnoHof) ergänzen diese Bemühungen, indem sie sich auf weitere Aspekte einer nachhaltigen Landwirtschaft konzentrieren, wie die Optimierung von Nährstoffkreisläufen und die Verbesserung des Tierwohls (z.B. DairyMix, MilKey, Nutritive, Climate Farm Demo).
Kontakt
Prof. Dr. Thomas Amon, tamon@atb-potsdam.de, +49 331 5699510