Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ)
Wirtschaft und Industrie Landwirtschaft und Ernährung Bioökonomie

Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ)

Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) betreibt pflanzenwissenschaftliche Grundlagenforschung mit Blick auf Anwendungsmöglichkeiten bei Gemüse- und Zierpflanzen und bei der Nutzung pflanzlicher Biodiversität. Wir leisten am IGZ einen Beitrag zu nachhaltigen pflanzenbasierten Agrar- und Ernährungssystemen. 

Wir forschen interdisziplinär an der Schnittstelle von Pflanze, Mensch und Umwelt und vereinen dafür ein breites Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen in der Grundlagen- und angewandten Forschung. Unsere Arbeiten konzentrieren sich auf vier aktuelle Herausforderungen im Gartenbau – Ressourceneffizienz, Biodiversität und Pestizidreduktion, gesunde und sichere Ernährung sowie Klimawandel.

Themenfelder

Wirtschaft und Industrie Wirtschaft und Industrie

Forschungsgruppe Qualität von Pflanzen für die menschliche Ernährung (Quality.1) und Forschungsgruppe Anbausysteme Feld (HORTSYS.1)

Zentrale Forschungsfragen und -themen

Für die sozial-ökologische Transformation ist eine zirkuläre Betrachtung der Dünger- und Nahrungsproduktion zentral. Eine wichtige Nährstoffressource ist menschlicher Urin, der sich in einen sicheren, schadstofffreien und wirksamen Recyclingdünger umwandeln lässt. Ziel ist es, die Schließung von Nährstoffkreisläufen, insbesondere für die kritischen Elemente Stickstoff (N) und Phosphor (P) auf regionaler Ebene anhand von Demonstrationsvorhaben weiter in die Umsetzung zu bringen. So werden Verluste an die Umwelt reduziert und die Nährstoffe wieder effektiv für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt.

Lokale Forschungsvorhaben oder Projekte

U-Cycle – (D)ein Citizen Science-Projekt zur Akzeptanz und Wirkung von urinbasierten Recyclingdüngern im urbanen Gartenbau: Als Citizen Science Projekt verbindet „U-Cycle“ dabei nachhaltige Bildung, praxisnahe, wissenschaftliche Datenerhebung und gesellschaftliche sowie politische Akzeptanzförderung zum gegenseitigen Nutzen der beteiligten Bürger*innen, Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen. Interessierten Stadtgärtner*innen wird im Rahmen des Projekts kostenlos C.R.O.P.®-Dünger zusammen mit Anwendungsempfehlungen für die Düngung und einer Anleitung für den Aufbau eines Düngeexperiments zur Verfügung gestellt.

Verringerung der Lachgas- und Ammoniakemissionen durch Verarbeitung von Ernterückständen im Gemüsebau (NEmGem): Im Gemüsebau entstehen nach der Ernte hohe Lachgas- und Ammoniakemissionen durch Ernterückstände, insbesondere bei spät geerntetem Kohl, wenn keine Zwischenfrucht oder Winterkultur mehr etabliert werden kann. Diese Emissionen sollen durch das Entfernen und Aufwerten der Weißkohlernterückstände mittels Kompostierung, Silierung und Vergärung reduziert werden.

Themen aus diesem Bereich werden in verschiedenen Forschungsgruppen und Forschungsprojekten bearbeitet. Die hier genannten Projekte und zuständigen Forschenden werden exemplarisch genannt.

Kontakt

Ariane Krause, krause@igzev.de (Forschungsgruppe QUALITY.1)
André Sradnick, sradnick@igzev.de  (Forschungsgruppe HORTSYS.1) 

Weiterführende Links

Forschungsgruppe Qualität von Pflanzen für die menschliche Ernährung
Forschungsgruppe Anbausysteme Feld

Landwirtschaft und Ernährung Landwirtschaft und Ernährung

Programmbereich Pflanzenqualität und Ernährungssicherheit, Programmbereich Biotische Interaktionen und Programmbereich Gartenbausysteme der Zukunft

Zentrale Forschungsfragen und -themen

Wir wollen verstehen, wie sich der Klimawandel auf gartenbauliche Produktionssysteme auswirkt. Wir untersuchen daher die molekulare Mechanismen in Pflanzen als Reaktion auf Hitzestress und wie sich Ernährungsunsicherheit auf Gesellschaften auswirkt. Wir wollen die chemischen und molekularen Mechanismen identifizieren, die nützlichen und schädlichen biotischen Pflanzeninteraktionen zugrunde liegen. Damit schaffen wir die wissenschaftliche Grundlage für nachhaltige gartenbauliche Produktionssysteme, in denen der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln reduziert wird. Wir entschlüsseln die Mechanismen und Prozesse der Biosynthese und des Abbaus sowie die biologische Funktionalität von Inhaltsstoffen in pflanzlichen Lebensmitteln und. Wir untersuchen ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Wir erforschen die natürliche Vielfalt als Ressource für alternative Nahrungsquellen mit dem Ziel, die Qualität der menschlichen Ernährung und die Gesundheit des Planeten zu verbessern. Wir erforschen, entwickeln, optimieren und modellieren Konzepte für neuartige gartenbauliche Produktionssysteme mit geringem Input, die den Einsatz von Ressourcen in kontrollierten Umwelten und im Freiland.

Lokale Forschungsvorhaben oder Projekte

Food for Future (f4f): food4future hat zum Ziel, Voraussetzungen für eine allumfassend resiliente Gesellschaft zu schaffen, die durch innovative Lösungsansätze im Agrifood-Bereich eine nachhaltige Sicherung ausreichender und gesunder Ernährung gewährleistet. Wir wollen nahrhafte und gesunde Lebensmittel aus vielfältigen und damit auch alternativen Nahrungsquellen für alle Menschen zu jeder Zeit verfügbar machen, produziert in nachhaltigen urbanen Agrifood-Systemen innerhalb der planetaren Grenzen.

SharpGreens: SharpGreens kombiniert Pflanzenwissenschaft, Gemüsebau, Lebensmittelchemie und Präventivmedizin, um die Vielfalt von Gemüsekohl zu nutzen und die menschliche Gesundheit zu fördern. Eine humane Interventionsstudie untersucht die positiven Effekte einer vielfältigen Gemüsekohl-Diät auf die Gesundheit. 

Torfreduktion mit sicheren Substraten für den professionellen Gartenbau: Das Verbundvorhaben „ToSuGa – Torfreduktion mit sicheren Substraten für den professionellen Gartenbau“ baut auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts ToPGa auf, das torfreduzierte Kultursubstrate umfassend untersucht hat.  

Es gibt noch viele weitere interessante Projekte, z.B. zu „Zukunftsfähigen ökologischen Gemüseanbausystemen in Brandenburg“ (ökoZugBB).

Kontakt

Prof. Nicole van Dam, vandam@igzev.de, 0337 0178105

Weiterführende Link

Programmbereich Pflanzenqualität und Ernährungssicherheit
Programmbereich Biotische Interaktionen
Programmbereich Gartenbausysteme der Zukunft

Bioökonomie Bioökonomie

Programmbereich Pflanzenqualität und Ernährungssicherheit, die dazugehörige Forschungsgruppe QUALITY.1 und die Forschungsgruppe HORTSYS

Zentrale Forschungsfragen und -themen

Die Forschung von QUALITY.1 konzentriert sich auf die Identifizierung, Quantifizierung und Charakterisierung sekundärer Pflanzenmetaboliten (PSM) und ihrer Abbauprodukte, um neue Erzeugungsstrategien für hochwertige pflanzliche Lebensmittelprodukte zu entwickeln. Projekte im Bereich HORTSYS befassen sich zudem mit Kreislaufwirtschaft und in dem Zusammenhang mit der Rückgewinnung von Pflanzennährstoffen aus Ernterückständen.

Lokale Forschungsvorhaben oder Projekte

Agrarsysteme der Zukunft (AdZ): Zukunft gestalten durch Synergien, Zusammenarbeit und strategischen Diskurs. Um mögliche Szenarien für eine zukunftsfähige Agrarwirtschaft zu erforschen und zu erproben, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Förderlinie “Agrarsysteme der Zukunft” initiiert. Unter diesem Dach werden acht inter- und transdisziplinäre Forschungskonsortien vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Gemeinen Nachtkerze und kleinen Bibernelle für neue Wertschöpfungsketten in der Lausitz (InnoWert) Ein Projektschwerpunkt ist die Prüfung beider Pflanzenarten als Alternative zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln, da Pflanzenteile beider Pflanzenarten eine hohe antimikrobielle Aktivität besitzen. Weiterhin können Gemeine Nachtkerze und Kleine Bibernelle mit ihren Wurzeln selbst stark verdichteten Boden aufzulockern.

SharpGreens: SharpGreens kombiniert Pflanzenwissenschaft, Gemüsebau, Lebensmittelchemie und Präventivmedizin, um die Vielfalt von Gemüsekohl zu nutzen und die menschliche Gesundheit zu fördern.

Weitere Transferaktivitäten

In einem Großteil der Forschungsbereiche des Instituts werden Projekte in Zusammenarbeit mit der Praxis durchgeführt, mit dem Ziel, Energie und Ressourcen (Düngemittel) zu sparen sowie das Gleichgewicht von Bodenmikroorganismen zu erhalten. Teilweise sind Praxispartner*innen (insbesondere Gartenbau- und Landwirtschaftliche Betriebe) in Berlin und Brandenburg involviert, teilweise auch deutschland- und europaweit.

Kontakt

Prof. Monika Schreiner, schreiner@igzev.de,  033 701 78 304

Weiterführende Links

Programmbereich Pflanzenqualität und Ernährungssicherheit
Forschungsgruppe QUALITY.1
Forschungsgruppe HORTSYS