Wirtschaft und Industrie
Forschungsprojekt Greening Military? Zur Transformation der Streitkräfte vor dem Hintergrund von „Zeitenwende“ und Klimakrise im Interdisziplinäres Leitthema „Militär und Gewalt“
Zentrale Forschungsfragen und -themen
Dass der Klimawandel und die damit einhergehenden Umweltveränderungen ein „Sicherheitsrisiko“ darstellen, wird in der Forschung und auch im Militär schon länger diskutiert. Gleichzeitig findet die Frage, inwiefern Militär, Aufrüstung und eine veränderte geopolitische Lage selbst den Klimaschutz gefährden, bisher kaum Beachtung. Der Militärsektor gehört zu den weltweit größten CO2-Emittenten und trägt damit maßgeblich zur Klimakrise bei; als Land wäre das Militär der viertgrößte Emittent. Mit dem Umfang der militärischen Aktivität verstärken sich auch die kurz-, mittel- und langfristigen negativen Einflüsse auf die Ökosphäre. In (westlichen) Streitkräften ist aber auch der Schutz der Umwelt und der Lebensgrundlagen von Bedeutung. In der Beziehung von Militär und Umwelt werden Ambivalenzen von militärischer Gewalt im Spannungsfeld von Schutz und Zerstörung deutlich: So kann Militär durch Abschreckung und friedliche Konfliktlösungen auch dazu beitragen, dass Kriege nicht geführt und keine Umwelträume zerstört werden. Wie lässt sich also Verteidigung möglichst umweltschonende organisieren? Das Projekt „Greening Military?“ entwickelt das Konzept des „Militärischen Metabolismus“ zur Analyse von Stoff und Energieströmen und nimmt auf dieser Grundlage den Zielkonflikt zwischen militärischer Sicherheit und Klimaschutz sowie mögliche Lösungen in den Blick. Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt von TU-Dortmund, dem Rachel Carson Center für Umweltgeschichte der LMU München und Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (Potsdam) und wird durch die Volkswagen-Stiftung gefördert.
Kontakt
Frank Reichherzer, FrankReichherzer@bundeswehr.org, +49 331 9714 464