3 Fragen an… Frank Bruckmann
Umwelt Portrait

3 Fragen an… Frank Bruckmann

Vorstandvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe

Die Folgen des Klimawandels sind inzwischen auch in Berlin spürbar mit Starkregen, verlängerten Hitze- und Trockenphasen und gestiegener Wasserknappheit. Mit welchen Maßnahmen begegnen die Berliner Wasserbetriebe diesen klimatischen Veränderungen?

Wir haben korrespondierend mit dem Masterplan Wasser des Landes Berlin für unser Haus ein Resilienzkonzept erarbeitet. Es dient angesichts spärlicher Zuflüsse in Spree und Havel, geringeren bzw. immer volatileren Niederschlägen und gleichzeitigem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in der Hauptstadtregion der stärkeren Absicherung des fragilen Berliner Wasserkreislaufs. Dafür setzen wir beim Wasser vor allem auf drei Dinge: Wir bauen unsere Klärwerke mit weiteren Reinigungsstufen aus und steuern dafür Investitionen von rund 2 Milliarden Euro. Denn die Abläufe der Klärwerke münden ja in unsere Flüsse, aus deren Versickerung sich das Grundwasser bildet, das wir dann später wieder fördern. Und zweitens wir haben wir einen Paradigmenwechsel beim Umgang mit dem kostbaren Regenwasser eingeleitet – weg von der Ableitung, hin zur dezentralen Speicherung, Versickerung, Verdunstung oder Nutzung dort, wo es fällt. Und schließlich prüfen wir auch die Reaktivierung einst stillgelegter Wasserwerke, um die Versorgung auf noch breitere Füße zu stellen. Darüber hinaus forcieren wir die eigene Erzeugung erneuerbarer Energien bei den Wasserbetrieben.

Im Klärwerk Schönerlinde im Nordosten Berlins haben die Berliner Wasserbetriebe den Bau für die erste großtechnische Ozonanlage begonnen. Damit können biologisch bisher nicht abbaubare Spurenstoffe aus dem Wasser gefiltert werden. Welche Rolle wird Wasseraufbereitung zukünftig bei einer nachhaltigen Wasserwirtschaft spielen?

Im Klärwerk Schönerlinde im Nordosten Berlins haben die Berliner Wasserbetriebe den Bau für die erste großtechnische Ozonanlage begonnen. Damit können biologisch bisher nicht abbaubare Spurenstoffe aus dem Wasser gefiltert werden. Welche Rolle wird Wasseraufbereitung zukünftig bei einer nachhaltigen Wasserwirtschaft spielen?

Was kann jede*r Einzelne tun, um das regionale Wasser-Ressourcen-Management zu unterstützen?

Eigentlich ganz einfache Dinge, die nichts kosten und die auch keinen Verzicht bedeuten: Keine Medizin oder andere Chemie über das Klo oder den Ausguss entsorgen, keine Abfälle im Freien lassen, denn viel davon landet durch Wind und Regen im Wasser, und im Hochsommer in den Gärten so wässern, dass nicht alles gleich verdunstet, also möglichst früh oder spät am Tag.

Das Interview wurde im März 2022 geführt.

Bild: Berliner Wasserbetriebe