Das CCC bringt Wissenschaftler*innen aus den verschiedensten Disziplinen zusammen. Wie wichtig ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem solchen Team, besonders im Bereich der Klimaforschung?
Relevante Klimalösungsforschung ist mittlerweile fast immer interdisziplinär. Technologische Lösungen müssen mit gestalterischen Aspekten zusammen gedacht, soziale Dynamiken miteinbezogen und rechtliche als auch politische Prozesse adäquat verstanden werden. Klimaschutz ist ein „collective action“-Problem. Entsprechend bedarf es auch (fast) aller wissenschaftlichen Disziplinen, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Welche Herausforderung werden in den kommenden Jahren auf die Klima(schutz)forschung zukommen?
Unsere zentralen Forschungsthemen stellen Fragen nach nichtlinearen Zusammenhängen. Das gilt auf Seite der Erdsystemdynamiken, wie das Beispiel rapide auftauender Permafrostböden zeigt. Das gilt genauso auf Seite der sozialwissenschaftlichen Lösungsforschung, wo anfänglich kleine Veränderungen in Richtung klimafreundlichere Gewohnheiten über soziale Normen einen sich rasch vergrößernden Einfluss auf die gesamte Gesellschaft haben können.
Was kann das CCC konkret dazu beitragen, um die Lücke zwischen Wissen und Handeln beim Thema Klimaschutz zu schließen?
Mit dem transdisziplinären und lösungsorientierten Ansatz „Solutions That Work Now“ besetzt das CCC eine zentrale Leerstelle in der Forschungslandschaft und kann direkte Relevanz für politische, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Prozesse erlangen. Die Region Berlin-Brandenburg kann jetzt den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft aktiv gestalten und sich damit zukunftssicher machen.
Das Interview wurde im Oktober 2020 geführt.
Bild: Reinaldo Coddou