OPEN-HEAT-BE: Dekarbonisierungspfade für den Wärmesektor in Berlin
Energie Projekt

#Berlin #Energie
01/23 bis 12/23

OPEN-HEAT-BE: Dekarbonisierungspfade für den Wärmesektor in Berlin

Geförderte Institution: 
Technische Universität Berlin
Kooperationspartner: 
Deutsches Institut für
Wirtschaftsforschung

Allgemeine Infos

In OPEN-HEAT-BE sollte die urbane Wärmewende des Bundeslandes Berlin untersucht werden. Ziel des Projektes war eine Ausarbeitung möglicher Dekarbonisierungspfade für die Berliner Wärmeversorgung, sowohl für die Fernwärme, als auch für die dezentrale Versorgung direkt in Haushalten. Durch die gleichzeitige Abdeckung der anderen Sektoren des Energiesystems (Verkehr, Industrie, Strom) konnte außerdem sichergestellt werden, dass eine ganzheitliche Planung der zukünftigen Bedarfe beispielsweise für Strom durchgeführt wurde. Ein weiterer Kernpunkt des Projektes war eine Untersuchung der Effekte auf dem internationalen Erdgasmarkt und deren Auswirkungen auf die Energieversorgung und Dekarbonisierungsstrategien von Berlin.

Vorgehen

Verwendet wurde das quelloffene Energiesystemmodell GENeSYS-MOD, das noch um entsprechende Funktionalitäten erweitert wurde. Es wurden verschiedene Modellläufe mit unterschiedlichen Gaspreisszenarien durchgeführt, die aus aktualisierten Ergebnissen des Global Gas Model stammen. Einbezogen wurden dabei energie- und klimapolitische Rahmenbedingungen auf europäischer, deutscher und Berliner Ebene. Ebenfalls eingerechnet wurden in dem Modell die kommunale Wärmeplanung sowie Szenarioannahmen aus dem EU-Projekt Open ENTRANCE. Auch die Stakeholder-Beteiligung in Form von Workshops (Klimaschutzrat, GASAG, Vattenfall, Forschungsinstitute, Senatsverwaltung, etc.) wurde bei dem Projekt berücksichtigt.

Ergebnisse

Erste Modellergebnisse mit Pfadverläufen für die Berliner Wärmewende wurden erarbeitet. Im Basisszenario ergab sich, dass Wärme aus Gas an Bedeutung verlieren wird. Kommunale Kraftwerke werden mit Wasserstoff oder synthetischen Gasen versorgt, da die erneuerbaren Wärmepotenziale und Möglichkeiten der saisonalen Wärmespeicherung im Basisszenario beschränkt sind. Zudem zeigten die Modelle, dass Großwärmepumpen den Großteil der Fernwärme bereitstellen werden. Gebäudewärme würde nur noch zur Hälfte dezentral erzeugt, ab 2050 ausschließlich elektrisch, aus erneuerbaren Energien.

Outreach

Ein Paper „100% renewable heat supply in Berlin by 2050 – a model-based approach” wurde eingereicht bei Sustainable Cities & Society. Außerdem wurde ein DIW Wochenbericht veröffentlicht.
Am 3. Juli 2023 fand ein Fachworkshop zur Berliner Wärmewende mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an der TU Berlin statt. Am 7. Dezember 2023 folgte ein Seminar „Berlin Seminar on Energy and Climate“ am DIW.
Das Projekt präsentierte sich beim Berliner Klimatag am 9. September sowie vorab bei einem Radiointerview bei rbb radioeins am 7. September 2023. Zudem fand Anfang Januar 2024 ein Interview für den Podcast Klima-Labor von ntv zum Projekt statt.

Dr. Konstantin Löffler

Kontakt

Dr. Konstantin Löffler
Technische Universität Berlin