Sozialer Status und die energetische Gebäudemodernisierung
Energie Projekt

#Berlin-Brandenburg #Energie
01/23 bis 12/23

Sozialer Status und energetische Gebäudemodernisierung

Geförderte Institution
Humboldt-Universität zu Berlin
Kooperationspartner:
Haus & Grund e.V.

Allgemeine Infos

In dem Projekt wurde zum einen das Ziel verfolgt, die energetische Modernisierung von Immobilien dadurch voranzutreiben, dass Immobilieneigner*innen Beratung bezüglich der Emissions- und Energieeinsparungspotentiale erhalten. Zum anderen wurde darauf abgezielt, mittels Feldstudien Potentiale zu analysieren, die Immobilieneigner*innen motivieren, die energetische Modernisierung ihrer Immobilien zu forcieren, um damit ihren sozialen Status zu erhöhen. Das Projekt unterschied zwischen verschiedenen Arten von Status-Bestreben: Instrumentellem Streben nach Status, weil sich damit konkrete Vorteile verbinden, und nicht-instrumentellem Streben nach sozialem Status.

Vorgehen

Die Feldstudie wurde webbasiert mithilfe anonymisierter Verfahren durchgeführt. Sie lief über eine Seite, die den Immobilieneigner*innen Zugang zu dem oben erwähnten Beratungsangebot gab. Die Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte in Zusammenarbeit mit Haus & Grund e.V.

Ergebnisse

Es wurden Erkenntnisse zur relativen Größe der oben genannten Arten von Status-Streben und deren Potential in Bezug auf verschiedene Arten von Modernisierungsprojekten gewonnen. Es ist beispielsweise denkbar, dass wenig „sichtbare“ Modernisierungsinvestitionen langsam vorankommen, weil Immobilieneigner*innen damit wenig Status verbinden können. Satellitenbilder zeigen zum Beispiel eine Ausbreitung von Solaranlagen auf Dächern, die suggeriert, dass Leute Vorbildern in ihrer Nachbarschaft folgen. Wenn das der Fall sein sollte, so wäre es wichtig, bei der Wärmewende in Quartieren zu denken statt in Häusern. Man könnte versuchen, durch gezielte Förderungen „Ausbreitungsherde“ für energetische Modernisierungsmaßnahmen in entsprechenden Quartieren zu schaffen.

Outreach

Die Projektergebnisse sind ab Ende des 1. Quartals 2024 auf der Webseite der HU Berlin (ISQD-Gruppe) abrufbar.

 

Wir sehen Anzeichen dafür, dass es bei der energetischen Sanierung von Immobilien eine soziale Dimension geben könnte. Mit sogenannten „Wärmepumpen-Partys“ könnte diese adressiert werden. Bekannte und Interessierte können zu solchen Info-Veranstaltungen nach Hause eingeladen werden, und die stolzen Besitzer*innen können über ihre Erfahrungen mit der neuen Wärmepumpe berichten.

Prof. Dr. Alex Stomper
Humboldt Universität zu Berlin
Prof. Dr. Alex Stomper

Kontakt

Prof. Dr. Alex Stomper
Humboldt-Universität zu Berlin