Monitoring der Berliner Treibhausgas-Emissionen
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03/24

Monitoring der Berliner Treibhausgas-Emissionen

Policy Brief
Climate Change Center Berlin Brandenburg

Monitoring der Berliner Treibhausgas-Emissionen

Policy Brief 02
Climate Change Center Berlin Brandenburg

Dorothea Kistinger, Steffen Lohrey, Felix Creutzig
Technische Universität Berlin, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change

Beschreibung

Zur zeitnahen Evaluierung von Klimapolitikmaßnahmen bedarf es aktueller Treibhausgas-Emissionsdaten. Statistiken für das Land Berlin werden jedoch mit einem Verzug von mehreren Jahren veröffentlicht. In einem neuen Open Policy Brief des Climate Change Centers wird ein Konzept zur monatlichen Approximation der Berliner Treibhausgas-Emissionen vorgestellt. Die Wissenschaftler*innen legen dabei den Schwerpunkt auf die Verfügbarkeit relevanter Daten.

Ergebnisse

Die zeitnahe Approximation von Treibhausgas-Emissionen ist unerlässlich, um die Wirksamkeit von Klimapolitikmaßnahmen zu evaluieren und bei Bedarf gezielt nachzusteuern“, erläutern die Autor*innen der Studie, Dorothea Kistinger und Steffen Lohrey. Daten aus unterschiedlichen Quellen könnten genutzt werden, um die Treibhausgas-Emissionen aus den verschiedenen Sektoren in Echtzeit zu approximieren. Mitautor Prof. Dr. Felix Creutzig erklärt: „Beispielsweise ist die Zusammenarbeit mit Schornsteinfegern und Ihren Verbänden entscheidend. Ihre Einblicke in den Energieverbrauch von Wohn- und Geschäftsgebäuden sind zentral für eine umfassende Emissions-Inventur im Heizungsbereich.“ Die Einführung einer Plattform zur automatisierten Datenübermittlung wäre sinnvoll, um die Nutzung dieser Daten zu vereinfachen. Im Verkehrssektor ließe eine regelmäßige Absatzbefragung der Tankstellen Rückschlüsse auf den Kraftstoffverbrauch und die daraus resultierenden Emissionen zu. Hierzu wäre eine Änderung des Energiestatistikgesetzes vonnöten. Neben dem Kraftstoffverbrauch könnten auch Messungen von Verkehrszählstellen und anonymisierte Daten der Jelbi-App genutzt werden, um aktuelle Trends im Verkehrsverhalten zu identifizieren.

Hintergrund

Eine Umsetzung des vorgeschlagenen Konzepts wäre eine sinnvolle Ergänzung zur bereits etablierten Praxis, die auf im Nachhinein ermittelten Brennstoffverbräuchen basiert. Die Studie skizziert, wie Berliner Treibhausgas-Emissionen innerhalb weniger Wochen geschätzt werden könnten, deutlich vor dem Erscheinen der offiziellen Emissionsbilanz. Ein möglicher nächster Schritt ist die Implementierung des vorgeschlagenen Konzepts mithilfe eines Dashboards.

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Bild: Philipp Arnoldt

Prof. Dr. Felix Creutzig

Kontakt

Prof. Dr. Felix Creutzig
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change