Selten gehörte Stimmen und Perspektiven in der Verkehrswende
Mobilität Publikation

#Berlin #Verkehr #Öffentlicher Raum
09/24

Selten gehörte Stimmen und Perspektiven in der Verkehrswende

Abschlussbericht Fokusgruppen:
Teilprojekt im Projekt „Graefekiez“

Selten gehörte Stimmen und Perspektiven in der Verkehrswende – Abschlussbericht Fokusgruppen

Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung (DiMo), Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

Beschreibung

Im Rahmen des Projekts Graefekiez wurden mehrere Fokusgruppen mit verschiedenen betroffenen Personengruppen durchgeführt, um Einblicke in die Wahrnehmung und Erfahrungen zu den geplanten Mobilitätsmaßnahmen zu gewinnen.
Diese Methode bot die Möglichkeit, selten gehörte Stimmen in den Diskurs einzubringen, wie etwa Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Gewerbetreibende und Frauen aus der Werner-Düttmann-Siedlung. Die Fokusgruppen zielten darauf ab, die Auswirkungen der Maßnahmen auf die Mobilität und das alltägliche Leben der Teilnehmenden zu erörtern sowie potenzielle Lösungen und Kritikpunkte gemeinsam zu diskutieren.

Ergebnisse

Die Fokusgruppen zeigten differenzierte Sichtweisen der Teilnehmer*innen auf die Umgestaltungsmaßnahmen. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen äußerten Bedenken bezüglich der Barrierefreiheit und des Zugangs zu Parkplätzen. Gewerbetreibende kritisierten die negativen Auswirkungen auf den Lieferverkehr und die Parkplatzsituation, während Frauen aus der Werner-Düttmann-Siedlung auf eine unzureichende Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse bei der Planung hinwiesen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Mobilitätsmaßnahmen weit über individuelle Mobilität hinausgehen und auch soziale, wirtschaftliche und stadtpolitische Aspekte betreffen.

Hintergrund

Das Projekt Graefekiez wurde vor dem Hintergrund der städtischen Klimaanpassung und der Verkehrssicherheit ins Leben gerufen. Es basierte auf einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg und zielte darauf ab, Mobilitätswandel zu fördern und den Stadtraum zugunsten von Fußgänger*innen und Radfahrenden umzugestalten.
Die Fokusgruppen wurden als Teil eines transdisziplinären Ansatzes entwickelt, um betroffene und oft marginalisierte Gruppen in die Verkehrsplanung im Graefekiez einzubinden. Ziel war es, die Barrieren, aber auch die Chancen der Mobilitätswende für diese Gruppen zu erfassen. Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgte gezielt, um eine breite Perspektive auf die Maßnahmen zu gewährleisten, darunter Gewerbetreibende, Menschen mit Behinderungen und Bewohner*innen mit niedrigem sozioökonomischem Status. Dieses Teilprojekt wurde vom CCC gefördert.

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Foto: Christian Kielmann

Prof. Dr. Andreas Knie

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Knie
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH