#Berlin #Energie
12/23
Wärmewende in Berlin mit Erneuerbaren Energien
Erschienen in:
DIW Wochenbericht 49/2023, S.685-693
Philipp Herpich, Franziska Holz, Konstantin Löffler
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Technische Universität Berlin
Die Studie untersucht, wie Berlin eine emissionsarme Wärmeversorgung aufbauen kann. Mithilfe von Open-Source-Modellen für Energie- und Gassystemen erstellten die Autor*innen verschiedene Szenarien für die möglichen Entwicklungen zur Wärmeversorgung in Berlin für die kommenden Jahrzehnte. Betrachtet wurden die Aspekte Elektrizität, Wärme, Gebäude, Industrie und Transport. Einbezogen wurden dabei auch verschiedene relevante politische Strategien und Rahmenbedingungen.
Die Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass die Berliner Wärmeversorgung in den nächsten 15 Jahren von Erdgas auf erneuerbare Quellen umgestellt werden kann. Wärmepumpen sind dabei sowohl dezentral als auch für die Fernwärmeerzeugung effiziente Technologien, da sie Umweltwärme nutzen. Die kommunale Wärmeplanung muss potenzielle Quellen für erneuerbaren Strom und für Wärmepumpen in Berlin systematisch erfassen und in großem Umfang nutzen. Auch das Stromverteilnetz muss hierfür zügig ausgebaut werden, damit ausreichend Strom aus erneuerbaren Energien zu den genutzten Wärmepumpen gelangen kann.
Die Studie entstand im Rahmen des Projekts „Open Heat BE“, das vom Climate Change Center Berlin Brandenburg finanziell gefördert wurde.
Bild: iStock
Heizen mit Wasserstoff ist aufgrund der Umwandlungsverluste deutlich ineffizienter als das Heizen mit einer Wärmepumpe, die außer Strom auch Umweltwärme nutzt. Das knappe Angebot an erneuerbarem Wasserstoff sollte in Zukunft an den Stellen eingesetzt werden, wo es keine sinnvollen Alternativen gibt, zum Beispiel im Flug- und Schiffsverkehr oder der Stahlerzeugung.